Sternenglas

Sternenglas

Easterbubbles


Zart und bunt und ganz ganz leise
geh'n sie auf die kurze Reise.
Zaubern Glück und stilles Wunder,
rund und fein und immer bunter.
Ein Blinzeln, ein Kichern, ein Lüftchen und dann -
bist Du froh, daß man mehr Blasen blasen kann.
Delicate and colorful and oh so very hushed
they set off for a trip so short, yet so very rushed.
Conjure bliss and quiet wonders,
round and meek with ever more colours.
One blink of the eye, a giggle, a breeze
and then - you'll be glad you can say: more please!

Zweiglein.


Tomorrow.



Tomorrow we hike into the world,
Without possession and unfurled.
Quietly just you and me,
Together we are never lonely.
Don't need things and gear and stuff,
We need love, air and a laugh.
Blueberries on the path's side,
In mine your little hand can hide.
Into cool air we climb so high,
Breathing freedom's freshest sigh.
Morgen ziehen wir in die Welt,
ohne Habe, ohne Geld.
Nur wir beide still zu zwei'n,
Zusammen sind wir nicht allein.
Brauchen keine Dinge, keine Sachen,
Brauchen Liebe, Luft und freies Lachen.
Blaubeeren am Wegesrand,
Nehme Deine kleine Hand.
Klettern hoch in kühle Lüfte,
Atmen Freiheit's klare Düfte.


My thinkmachine has gone awry,
Everything is just a lie.
What is this place? I do not know,
Where do I come from, where do I go?
In my head there is a mess,
I get answers less and less.
I cannot remember anything
And really don't know where I'm going.
Is this my bed? Are you my spouse?
Alone I dare not leave the house,
This site is very strange to me,
I'm a little child at ninety three.

Es löst sich auf das Denkgefüge,
Alles um mich eine Lüge,
Weiß doch nicht mehr wo ich bin,
Wo komm' ich her, wo geh' ich hin?
Wirr und war in meinem Kopf,
Keine Antwort, wenn ich klopf'.
Kann mir gar nichts merken mehr.
Wo geh ich hin, wo komm' ich her?
Wo ist mein Bett, wer ist die Frau?
Brauche Hilfe, denn ich trau'
Mich alleine nicht mehr fort,
Ist so fremd mir dieser Ort.
Fühl' mich als Kind im dunklen Wald,
Bin dreiundneunzig Jahre alt.

Ich finde, das Loslassen beginnt mit dem Tag der Geburt - die erste Trennung, der Auftakt. Was ich nicht wußte, bevor ich Mutter war, ist, daß mit dem Kind die Angst geboren wird und die größte Aufgabe als Mutter (Eltern) ist, diese Angst zu überwinden und die Kinder trotzdem gehen, machen, selber leben zu lassen, ihnen zu helfen, eben das zu üben und sie sanft anzuschieben, auch wenn man sich dabei in die Hose pinkelt vor Angst und Sehnsucht.

Kindlein mein, 
bleib noch ein Weilchen klein!
Bevor ich Dich loslassen muss,
gib mir noch einen Kuss.
Dann streng ich mich an,
geh die schwerste Aufgabe an,
lass' Dich gehen, lasse Dich frei.
Lauf und wachse, spring und sei:
Du selbst und stark und gut.
Für Deine Reise durch's Leben wünsch ich Dir und mir einen Haufen Mut.

Little child of mine,
grow slowly, take your time!
Before I have to let you be,
give me one kiss or two or three.
Then I'll try my very best,
to let you fly and leave the nest.
Go and grow, jump and be:
Yourself and strong and good and free;
Take with you on your life's voyage:

For you and me a pail full of courage.